Kraftpakete Kartoffeln

0Im Bundesgebiet sind laut der Landesanstalt für Pflanzenbau 146 Sorten als Speisekartoffeln zugelassen. Jede besitzt ihren spezifischen Geschmack. Geerntet wird von Frühjahr bis Herbst. Ab Ende Mai sind sehr frühe Sorten wie Christa, Gloria und Hela erhältlich. Sie geben Wasser ab und keimen leicht, was sie für den schnellen Verbrauch auszeichnet. Etwa einen Monat später werden Frühkartoffeln wie Cilena und Sieglinde geerntet, die bis zum Herbst lagerfähig sind. Ab August beginnt mit den mittelfrühen Sorten wie Hansa und Granola die Hauptzeit der heimischen Kartoffelernte. Diese eignen sich für die Einkellerung. Gleiches gilt für späte Sorten, die allerdings eher selten geworden sind. 

Nach der Form unterscheidet man ovale, rundovale und langovale, nach der Farbe gelbe, hellgelbe, dunkelgelbe Kartoffeln. In den Handel kommen sie nach Größe sortiert. Kleine Knollen dürfen als Drillinge verkauft werden. Kartoffeln gibt es in drei Kochtypen. Festkochende eignen sich für Salat sowie als Pell-, Salz- und Bratkartoffeln, vorwiegend festkochende für Salz-, Pell-und Bratkartoffeln, mehligkochende Sorten für Püree, Klöße, Suppen und Eintöpfe. Abseits dieser Normen bietet der Handel Gourmetkartoffeln an wie die violettfarbene Vitelotte aus Frankreich. Die Batate oder Süßkartoffel ist botanisch nicht mit der Kartoffel verwandt.  

Kleine Kraftpakete

Fettarm, kohlenhydrat- und nährstoffreich passen Kartoffeln bestens in die gesunde Ernährung. Ihr Eiweiß besitzt eine biologische Wertigkeit von 68 Prozent. Kombiniert mit Ei ergibt sich das hochwertigste Nahrungseiweiß überhaupt. Kaliumreich fördern Kartoffeln die Wasserausscheidung – allerdings nur bei salzarmer Zubereitung. Frische Knollen liefern viel Vitamin C. Mit der Lagerung verliert sich der Vorteil. 

Die Nährwerte* in 100 Gramm rohen Kartoffeln mit Schale:

Brennwert: 71 kcal

Kohlenhydrate: 14,8 Gramm

Ballaststoffe: 2,3 Gramm 

Fett: 0,1 Gramm

Protein: 2 Gramm

Vitamin C: 17 Milligramm 

Kalium: 411 Milligramm 

Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel 3.02

Vorsicht Solanin

Als Nachtschattengewächse enthalten Kartoffeln natürlicherweise das Alkaloid Solanin. Es verursacht Übelkeit und Erbrechen. Eine Dosis von 400 Milligramm kann tödlich sein. Solanin bildet sich verstärkt unter Lichteinwirkung und konzentriert sich in den grünen Stellen und an den Keimen der Kartoffeln. Schälen reduziert den Gehalt. Beim Kochen geht Solanin ins Kochwasser über. Alle Sorten enthalten heute deutlich weniger als noch vor einem halben Jahrhundert. 3 bis 7 Milligramm Solanin je 100 Gramm wurde in den Schalen moderner Sorten gemessen, im Kartoffelkörper weniger.

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